Ein Kampf gegen die Hormone - Ein PMS Fallbericht

von Jessica Bernhardt 13.10.23

Einleitung

Vor einigen Jahren suchte mich eine Patientin auf, die von einer Reihe unangenehmer Symptome geplagt wurde. Kopfschmerzen, depressive Verstimmungen und sexuelle Unlust waren ihre Begleiterin der zeit vom Eisprung bis zu den ersten Tagen ihrer Menstruation. Die Diagnose war schnell gestellt: prämenstruelles Syndrom (PMS) mit einem Progesteronmangel als Schlüsselfaktor.

Die Herausforderung der Diagnose

Um den Verdacht auf einen Progesteronmangel zu bestätigen, entschieden wir uns für eine Hormon-Speichel-Messung. Die Ergebnisse dieser Messung lieferten den Beweis, den wir brauchten. Mit der Diagnose in der Hand starteten wir unsere Therapie, die speziell auf die individuellen Bedürfnisse meiner Patientin zugeschnitten war.

Die Anfangserfolge

Unsere Therapie begann mit einem eigens für sie zusammengestellten Kräutertee, der darauf abzielte, die PMS-Symptome zu lindern. In der zweiten Zyklushälfte begann sie auch mit der Progesteronsubstitution. Begleitetwurde die Therapie mit homöopathischen Mitteln. Die Symptome besserten sich merklich, und es schien, als hätten wir den richtigen Ansatz gefunden. Die Freude über ihre Verbesserung war groß.

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Herausforderungen auf dem Weg

Ein paar Zyklen später erhielt ich einen Anruf, der mich besorgt stimmte. Meine Patientin berichtete, dass ihre Symptome wieder auftraten, obwohl sie nichts an ihrer Therapie geändert hatte. Wir entschieden uns, die Dosis des Progesterons zu reduzieren, da sie offenbar sehr empfindlich auf Medikamente reagierte. Dies erwies sich als richtige Entscheidung, aber es sollte nicht das letzte Mal sein, dass wir ihre Medikamente anpassen mussten.

Im Verlauf ihrer Behandlung stellten wir fest, dass sie nicht nur auf Progesteron, sondern auch auf andere Medikamente wie Magnesium sehr empfindlich reagierte.
Monate vergingen, in denen ich nichts von ihr hörte, und ich nahm an, dass es ihr gut ging. Doch dann kam der erneute Anruf – die alten Symptome waren zurück. Stress und Vernachlässigung ihrer Medikamente waren die Auslöser.
Zwischenzeitlich hatte der Hausarzt ein kleines Blutbild erstellt und ihre Blutwerte deuteten auf die Notwendigkeit einer Unterstützung ihrer Schilddrüse hin.

Ein Weg zur Stabilität

Die Schilddrüse erhielt Unterstützung in Form einer Creme. Um den Stress besser zu bewältigen bekam sie B-Vitamine und andere Nahrungsergänzungsmittel. Und wir setzten erneut auf Progesteron. Auch dieses Mal schien es zu funktionieren.
Mittlerweile meldet sich meine Patientin etwa alle sechs Monate, und meistens ist es das gleiche Muster. Bei nachlassender Einnahme ihrer Medikamente verstärken sich ihre Symptome. Wir überprüfen erneut ihre Situation und passen die Therapie an, je nachdem, was sie braucht – sei es für die Schilddrüse oder zur Stressbewältigung.

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Fazit

Leider ist es uns bisher nicht gelungen, das PMS langfristig zu besiegen. Unter Medikamentengabe sind die Symptome verschwunden, doch das Spiel der Hormone erweist sich als äußerst empfindlich und erfordert immer wieder Feinjustierungen. Dennoch überwiegt die Freude über die Verbesserung gegenüber den früheren PMS-Symptomen. Ein Leben ohne ständige Beschwerden ist möglich, auch wenn es gelegentlich eine Herausforderung darstellt, die wir gemeinsam bewältigen. Und der Weg zur Stabilität ist für jede Patientin individuell.

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