Was macht eigentlich der Mann im Kinderwunsch?

von Jessica Bernhardt 13.09.2025

Im Kinderwunsch dreht sich gefühlt alles um die Frau: ihre Hormone, ihr Zyklus, ihre Ernährung, ihre Gesundheit. Und ja – ein Großteil der körperlichen Verantwortung liegt bei ihr, denn sie trägt das Kind später aus. Aber heißt das, dass der Mann nur als Samenspender „funktioniert“? Ganz und gar nicht! Auch Männer können eine Menge dazu beitragen, dass der Kinderwunsch sich erfüllt. Sie spielen eine weitaus größere Rolle, als viele zunächst annehmen.

Spermienqualität – die körperliche Basis

Damit eine Schwangerschaft entsteht, braucht es gesunde und bewegliche Spermien. Die Qualität der Spermien ist dabei genauso wichtig wie die Eizellqualität der Frau. Viele Paare unterschätzen diesen Punkt und schauen fast ausschließlich auf die Frau – dabei lohnt es sich auch beim Mann, genauer hinzusehen.

Ein Spermiogramm kann Auskunft über Anzahl, Beweglichkeit und Form der Spermien geben. Sollten Auffälligkeiten bestehen, gibt es viele Möglichkeiten, positiv einzuwirken. Eine gesunde Lebensweise kann die Spermienqualität deutlich verbessern.

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Lebensstil und Nährstoffe

Männer können durch ihren Lebensstil und eine gezielte Ernährung viel für ihre Fruchtbarkeit tun. Besonders wichtig sind:

  • Vitamin C: schützt Spermien vor oxidativem Stress.
  • Vitamin E: fördert die Beweglichkeit der Spermien.
  • Vitamin A: wichtig für die Entwicklung gesunder Spermien.
  • Zink: essenziell für die Produktion von Testosteron und Spermien.

Hinzu kommt: Rauchen, Alkohol und übermäßiger Koffeinkonsum wirken sich negativ auf die Spermienqualität aus. Auch Übergewicht kann den Hormonhaushalt beeinträchtigen. Deshalb lohnt es sich, den Körper zu entlasten: mit gesunder Ernährung, Bewegung, Entgiftung und einem stabilen Darmmilieu. Denn auch die Darmgesundheit spielt eine Rolle bei der allgemeinen Vitalität und Hormonregulation.

Der mentale und emotionale Beitrag

Neben der körperlichen Ebene gibt es noch eine fast noch wichtigere: die emotionale Unterstützung. „Happy wife, happy life“ – so simpel es klingt, so wahr ist es auch. Wenn die Frau sich im Kinderwunsch stark belastet fühlt, kann dies Stress erzeugen, der sich wiederum auf die Chancen einer Schwangerschaft auswirken kann. Hier ist der Partner gefragt.

Männer können viel tun, indem sie:

  • ihre Partnerin emotional unterstützen und entlasten,
  • dafür sorgen, dass das Thema Kinderwunsch nicht die gesamte Beziehung bestimmt,
  • bewusst Paarzeit einplanen, die nichts mit Kinderwunsch zu tun hat,
  • ihre eigenen Ängste, Zweifel und Hoffnungen reflektieren,
  • offen über ihre Gefühle und Wünsche sprechen.

Denn auch Männer tragen ihre eigenen Fragen in sich: Bin ich bereit für die Vaterschaft? Kann ich Verantwortung übernehmen? Wie wird sich mein Leben verändern? Diese Gedanken dürfen Raum bekommen – sie helfen, den Weg zum Elternsein bewusst zu gehen.

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Praktische Unterstützung im Alltag

Neben Gesprächen und emotionaler Nähe ist auch praktische Unterstützung wichtig. Männer können ihre Partnerin entlasten, indem sie alltägliche Aufgaben übernehmen oder bei Arztbesuchen dabei sind. Auch die finanzielle Sicherheit und das Gefühl, dass die Frau nicht allein durch diese Phase gehen muss, spielt eine große Rolle.

Letztlich geht es darum, als Team durch die Kinderwunschzeit zu gehen. Beide Partner sind gefordert – körperlich, seelisch und emotional. Und wenn beide ihre Rolle bewusst annehmen, können sie sich gegenseitig stärken und näher zusammenwachsen.

Fazit

Der Mann ist weit mehr als nur Samenspender im Kinderwunsch. Mit einem gesunden Lebensstil, guter Nährstoffversorgung und Aufmerksamkeit für die eigene Gesundheit kann er entscheidend zur Fruchtbarkeit beitragen. Noch wichtiger aber: Er kann seine Partnerin emotional und praktisch unterstützen, damit aus dem Kinderwunsch kein Beziehungstest wird, sondern eine gemeinsame Reise. Denn am Ende entsteht ein Kind aus der Kraft von beiden – Mutter und Vater. Vereinbart gerne einen Termin.

Kinderwunsch

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