Was ist Psoriasis (Schuppenflechte)?

von Jessica Bernhardt 07.06.2025

Chronische Hauterkrankung mit genetischer Veranlagung

Psoriasis, auch bekannt als Schuppenflechte, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die meist in Schüben verläuft. Weltweit sind etwa 1 bis 3 % der Bevölkerung betroffen – Männer und Frauen gleichermaßen. Die Erkrankung ist nicht ansteckend, aber genetisch bedingt: Häufig tritt sie familiär gehäuft auf. Erste Symptome zeigen sich oft im jungen Erwachsenenalter, können aber auch im Kindes- oder Seniorenalter auftreten.

Wie entsteht Psoriasis?

Bei Psoriasis kommt es zu einer gestörten Regulation des Immunsystems. Dies führt zu einer beschleunigten Teilung und Erneuerung der Hautzellen. Während sich die Haut normalerweise innerhalb von etwa vier Wochen erneuert, geschieht dies bei Psoriasis innerhalb weniger Tage. Die Folge ist eine übermäßige Zellansammlung auf der Hautoberfläche, was zu sichtbaren Schuppenbildungen führt. Gleichzeitig entstehen entzündliche Prozesse in der Haut.

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Typische Symptome der Schuppenflechte

Die Psoriasis zeigt sich durch charakteristische Hautveränderungen: Es entstehen klar begrenzte, gerötete Herde, die mit silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind. Diese Herde beginnen meist mit einem einzelnen entzündeten Fleck, der sich im Verlauf vergrößert oder mit anderen Herden zusammenfließt. Die bevorzugten Stellen sind die Streckseiten von Armen und Beinen (z. B. Ellbogen und Knie), die Sakralregion (Kreuzbeinbereich), der behaarte Kopf sowie die Region hinter den Ohren.

Auch Hautfalten können betroffen sein – etwa in den Achselhöhlen, der Leistenregion oder der Gesäßfalte. In diesen sogenannten intertriginösen Bereichen ist die Schuppenbildung meist weniger ausgeprägt, dafür ist die Rötung deutlich sichtbar.

Besonderheiten an Nägeln und Gelenken

Bei rund 50 % der Betroffenen ist auch eine Beteiligung der Nägel zu beobachten. Die sogenannte Nagelpsoriasis kann sich in Form von Tüpfelungen, gelblich-braunen Flecken (Ölflecken), Ablösungen der Nagelplatte oder Verdickungen zeigen. In manchen Fällen kommt es zusätzlich zu Gelenkschmerzen oder -entzündungen – hierbei spricht man von einer Psoriasis-Arthritis.

Diagnose durch typische Hautzeichen

Es gibt einige charakteristische Hautzeichen, die bei der Diagnose von Psoriasis hilfreich sein können:

  • Kerzenphänomen: Beim Abkratzen der Schuppen fallen diese wie Wachsblättchen von einer Kerze ab.
  • Phänomen des letzten Häutchens: Nach Entfernen der Schuppen erscheint eine dünne, glänzende Schicht.
  • Phänomen des blutigen Taus: Wird auch diese Schicht entfernt, entstehen punktförmige Blutungen.

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Das Koebner-Phänomen

Ein weiteres typisches Merkmal ist das sogenannte Koebner-Phänomen: Neue psoriatische Hautveränderungen entstehen an Stellen, an denen die Haut zuvor gereizt oder verletzt wurde – etwa durch Kratzen, Sonnenbrand, Operationen oder enge Kleidung. Dieses Phänomen zeigt, wie empfindlich die Haut von Psoriasis-Betroffenen auf äußere Einflüsse reagiert.

Welche Faktoren können Psoriasis auslösen?

Psoriasis verläuft in der Regel in Schüben, d. h. symptomarme und symptomreiche Phasen wechseln sich ab. Verschiedene Auslöser können einen Schub begünstigen. Dazu gehören:

  • Physikalische Reize: Druck, Reibung oder Kratzer auf der Haut
  • Chemische Reize: Reizende Kosmetika, Reinigungsmittel oder Salben
  • Infektionen: Besonders Streptokokken-Infekte können einen Psoriasis-Schub auslösen
  • Impfungen: Selten werden Impfungen als Trigger genannt
  • Hormonelle Veränderungen: Schwangerschaft oder Wechseljahre
  • Psychischer Stress: Einer der häufigsten Auslöser von Krankheitsschüben
  • Arzneimittel: Einige Medikamente (z. B. Betablocker, Lithium) können Psoriasis verschlechtern
  • Alkohol und ungesunde Ernährung

Fazit

Psoriasis ist eine komplexe, chronisch-entzündliche Hauterkrankung mit genetischer Veranlagung. Sie kann Haut, Nägel und Gelenke betreffen und wird häufig durch äußere oder innere Reize verschlechtert. Obwohl die Erkrankung nicht heilbar ist, ist es wichtig, sie frühzeitig zu erkennen und auslösende Faktoren zu vermeiden. Eine ganzheitliche Betrachtung der Hautveränderung hilft, die Erkrankung besser zu verstehen und im Alltag besser damit umzugehen. So kann die Krankheit zwar nicht geheilt werden, aber durch ganzheitliche Behandlung das gesamt Erleben verbessert werten. Vereinbare jetzt einen Termin um über dein Krankheitsbild zu sprechen.

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