Viele Menschen verbinden Heuschnupfen lediglich mit tränenden Augen, einer laufenden Nase und Niesen in der warmen Jahreszeit. In meiner Praxis mache ich jedoch immer wieder die Erfahrung, dass Heuschnupfen selten als einzige Beschwerde auftritt. Oft liegt eine längere Vorgeschichte zugrunde, die tiefer geht als die typischen allergischen Symptome. Ein ganzheitlicher Blick auf den Körper zeigt, dass Heuschnupfen häufig ein Ausdruck komplexerer Zusammenhänge ist.
Wenn ich mit meinen Patientinnen und Patienten über ihre gesundheitliche Geschichte spreche, zeigt sich oft, dass schon in früheren Jahren wiederholt Infekte oder chronische Entzündungen bestanden. Immer wieder wurden diese mit Medikamenten behandelt – oftmals mit Antibiotika oder Cortison. Diese Medikamente sind in akuten Situationen hilfreich, können aber auf lange Sicht das Gleichgewicht im Körper beeinflussen. Besonders das Immunsystem und die Schleimhäute reagieren empfindlich auf eine solche Belastung. Dadurch kann es passieren, dass der Körper mit der Zeit immer sensibler auf Reize aus der Umwelt reagiert.
Viele meiner Patientinnen berichten nicht nur über Heuschnupfen, sondern auch über Darmbeschwerden oder Hauterscheinungen. Das liegt daran, dass unser Körper ein fein abgestimmtes System ist, in dem alle Organe und Systeme miteinander kommunizieren. Ein gestörtes Darmmilieu – etwa nach häufiger Antibiotikaeinnahme – kann die Schleimhäute schwächen und das Immunsystem aus dem Takt bringen. Gleichzeitig können Hautprobleme wie Ekzeme oder trockene Stellen auftreten, weil auch die Haut eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr spielt. Es ist also kein Zufall, dass Heuschnupfen oft zusammen mit anderen Beschwerden auftritt.
Selbst kleine Verschiebungen im Gleichgewicht unseres Körpers können spürbare Folgen haben. Kommt zu einer bereits bestehenden Sensibilisierung noch zusätzlicher Stress hinzu, eine unausgewogene Ernährung oder andere ungesunde Gewohnheiten wie wenig Schlaf oder Bewegungsmangel, dann kann sich Heuschnupfen leichter manifestieren. Das Immunsystem reagiert auf all diese Faktoren, und es entsteht ein Kreislauf, in dem der Körper immer empfindlicher wird.
Für viele Menschen ist Heuschnupfen mehr als nur eine lästige Kleinigkeit. Er kann dazu führen, dass man den Sommer nicht so genießen kann, wie man es gerne würde. Anstatt entspannt im Freien zu sitzen, den Garten zu genießen oder einen Spaziergang zu machen, müssen sich Betroffene mit ständig laufender Nase, juckenden Augen und Erschöpfung herumschlagen. Auch der Schlaf kann beeinträchtigt sein, wenn die Nase nachts ständig verstopft ist. Dies wirkt sich wiederum negativ auf die Stimmung und die Leistungsfähigkeit aus.
In meiner Praxis geht es nicht nur darum, die Symptome des Heuschnupfens zu lindern, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen zu betrachten. Wenn wir erkennen, dass der Körper ein sensibles System ist, dann können wir beginnen, ihn auf mehreren Ebenen zu unterstützen. Das bedeutet zum Beispiel, die Darmgesundheit wieder aufzubauen, entzündungsfördernde Faktoren zu reduzieren und gleichzeitig auf eine ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil zu achten.
Heuschnupfen ist also nicht einfach nur eine saisonale Allergie, sondern oft ein Zeichen dafür, dass der Körper auf vielen Ebenen Unterstützung braucht. Wenn wir die Zusammenhänge erkennen und die richtigen Maßnahmen ergreifen, können wir die Beschwerden oft deutlich lindern und die Lebensqualität verbessern. Wer sich frühzeitig um seinen Körper kümmert, kann langfristig profitieren – nicht nur in der Heuschnupfensaison, sondern das ganze Jahr über. Vereinbare gerne für mehr Informationen einen Termin.