Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Erkrankungen und betreffen weltweit Millionen von Menschen. Sie können verschiedene Ursachen haben und in unterschiedlichen Formen auftreten, wodurch die Symptome und die Behandlungsansätze variieren können. Depressionen können sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben, wobei hormonelle Störungen, genetische Faktoren und belastende Lebensereignisse eine Rolle spielen. In diesem Blogbeitrag werfe ich einen Blick auf die verschiedenen Auslöser und Symptome von Depressionen und auf einige spezielle Formen.
Es gibt viele körperliche Faktoren, die eine Depression auslösen können. Dazu gehören insbesondere hormonelle Störungen, wie beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion.
Eine weitere körperliche Ursache kann ein Ungleichgewicht im Gehirnstoffwechsel der Neurotransmitter sein. Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin sind maßgeblich an der Regulierung der Stimmung beteiligt. Wenn der Körper diese Botenstoffe nicht im Gleichgewicht hält, kann dies zu einem Ungleichgewicht im Gehirn führen und die Entstehung einer Depression begünstigen. Ein Mangel an Serotonin ist häufig mit einer erhöhten Anfälligkeit für Depressionen verbunden, weshalb Antidepressiva oft darauf abzielen, den Serotoninspiegel zu regulieren.
Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. Wenn nahe Verwandte an Depressionen leiden, erhöht sich das Risiko, selbst eine Depression zu entwickeln. Die genetische Veranlagung ist jedoch nur ein Teil des Puzzles – oft wirken andere Faktoren wie Umwelt und persönliche Lebensumstände ebenfalls mit.
Wenn die Depression rein psychischer Natur ist, spricht man oft von einer Anpassungsstörung. Bei einer Anpassungsstörung sind die Ursachen häufig in belastenden Lebensereignissen oder chronischem Stress zu finden. Hierbei spielt die Resilienz eine entscheidende Rolle. Resilienz beschreibt die Fähigkeit, mit Belastungen und Stress umzugehen, und kann sich im Laufe des Lebens verändern.
Man kann sich Resilienz wie ein Gefäß vorstellen, in das aller Stress, Ärger, Druck und Belastungen in Form von Flüssigkeit hineinfließen. Jeder Mensch hat ein unterschiedlich großes „Resilienzgefäß“, das die persönliche Belastbarkeit widerspiegelt. Manche Menschen haben von Natur aus oder durch Lebenserfahrungen ein größeres Gefäß und können somit mehr Belastungen „aufnehmen“, bevor das Gefäß überläuft. Andere haben ein kleineres Gefäß, was bedeutet, dass sie schneller an ihre Belastungsgrenzen kommen. Erziehung, Lebensereignisse und persönliche Entwicklung können dazu führen, dass das Resilienzgefäß im Laufe der Zeit größer oder kleiner wird.
Wenn das Resilienzgefäß überläuft, kann dies zu einer Depression führen. Dabei geht es nicht darum, „schwächer“ oder „stärker“ zu sein, sondern schlichtweg um die persönliche Belastungsgrenze, die individuell unterschiedlich ist. Die gute Nachricht ist, dass Resilienz trainiert und gestärkt werden kann, beispielsweise durch Stressbewältigungsstrategien, Achtsamkeitsübungen und gesunde soziale Beziehungen.
Depressionen können eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die sich von Person zu Person unterschiedlich ausprägen können. Zu den Hauptsymptomen gehören:
Zusätzlich zu den Hauptsymptomen können folgende Begleitsymptome auftreten:
Es gibt einige besondere Formen der Depression, die sich spezifisch in ihren Ursachen oder Symptomen unterscheiden.
Die larvierte Depression wird auch als „verborgene Depression“ bezeichnet und ist eine Form der Depression, die sich hinter körperlichen Symptomen versteckt. Häufig treten bei Betroffenen Symptome wie Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden auf, die medizinisch schwer erklärbar sind. Erst bei genauerem Hinsehen wird klar, dass hinter diesen körperlichen Beschwerden eine Depression steckt.
Die saisonal abhängige Depression tritt vor allem in den dunklen Wintermonaten auf, wenn das Sonnenlicht fehlt. Der Mangel an Licht kann den Hormonhaushalt stören und zu einer gedrückten Stimmung führen. Häufig wird die Winterdepression mit Lichttherapie behandelt, die den Betroffenen hilft, ihren Serotonin- und Melatoninspiegel zu regulieren.
Die Wochenbettdepression betrifft Frauen nach der Geburt und ist durch hormonelle Veränderungen, Schlafmangel und die enorme Umstellung auf die neue Lebenssituation ausgelöst. Sie ist oft schwer von den normalen Stimmungsschwankungen (Baby Blues) zu unterscheiden, die in den ersten Tagen nach der Geburt auftreten. Eine Wochenbettdepression kann schwerwiegende Folgen haben und sollte daher frühzeitig behandelt werden.
Depressionen können viele Ursachen und Gesichter haben. Sie sind nicht nur das Resultat psychischer Belastungen, sondern können auch durch körperliche Faktoren wie Hormonstörungen, genetische Veranlagung und Neurotransmitter-Ungleichgewichte ausgelöst werden. Wer an Depressionen leidet, sollte sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen und zu lernen, wie man die eigenen Belastungsgrenzen erkennt und die Resilienz stärken kann. Depressionen sind behandelbar, und es gibt viele Wege, das Leben wieder in ein positives Gleichgewicht zu bringen. Vereinbare gerne einen Termin für ein Infogespräch.