Eine Autoimmunerkrankung zu bekommen, ist für viele Menschen zunächst ein Schock. Die Diagnose wirft Fragen auf, verunsichert und hinterlässt oft ein Gefühl von Hilflosigkeit. Medizinisch betrachtet handelt es sich dabei um Erkrankungen, bei denen sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen richtet – gegen Zellen, Gewebe oder Organe, die es eigentlich schützen sollte. Autoimmunerkrankungen sind kein einzelnes Krankheitsbild, sondern ein Sammelbegriff für viele sehr unterschiedliche Erkrankungen. Und trotz intensiver Forschung ist ihre genaue Ursache bis heute nicht vollständig geklärt.
Was man weiß: Bei vielen Betroffenen besteht eine genetische Veranlagung. Doch Gene allein erklären nicht alles. Sie sind eher wie eine geladene Pistole – ob sie „abgedrückt“ wird, hängt von vielen weiteren Faktoren ab. Umwelt, Stress, Infektionen, Lebensumstände und emotionale Belastungen spielen eine entscheidende Rolle.
Neben der medizinischen Betrachtung lohnt es sich manchmal, einen weiteren, sanfteren Blick auf das Geschehen zu werfen. Nicht als Ersatz für eine notwendige medizinische Behandlung, sondern als Ergänzung. Einen Blick, der fragt: Was könnte mir mein Körper sagen wollen?

Wörtlich übersetzt bedeutet Autoimmunerkrankung: Der Körper richtet sich gegen sich selbst. Er zerstört, was eigentlich geschützt werden sollte. Diese Tatsache kann – vorsichtig und ohne Schuldzuweisung – als Einladung zur Selbstreflexion verstanden werden.
Vielleicht kennst du das Gefühl, dir selbst im Weg zu stehen. Immer wieder an denselben Punkten hängen zu bleiben. Fortschritte zu wollen – und sie gleichzeitig unbewusst zu sabotieren. Dann lohnt sich die ehrliche Frage:
Manche Menschen haben Angst vor Veränderung. Fortschritt bedeutet Unsicherheit, Verantwortung und das Verlassen bekannter Muster. So schmerzhaft der aktuelle Zustand auch sein mag – er ist vertraut. Und Vertrautes gibt Sicherheit.
Wenn du deiner eigenen Selbstsabotage auf die Spur kommst, darfst du dich fragen:
Ein weiterer möglicher innerer Konflikt liegt tief im Selbstwert verborgen. Manche Menschen kämpfen innerlich gegen sich selbst, weil sie – oft unbewusst – glauben, kein besseres Leben verdient zu haben. Alte Glaubenssätze können hier eine große Rolle spielen.
Hilfreiche Fragen können sein:
Schuldgefühle, Scham oder Selbstverurteilung wirken häufig im Stillen und untergraben langfristig unser inneres Gleichgewicht. Heilung beginnt oft dort, wo wir beginnen, uns selbst mit mehr Mitgefühl zu begegnen. Selbstwertstärkende Übungen, bewusste Selbstfürsorge und das Erlernen von Selbstliebe sind keine Luxusgüter – sie sind grundlegende Bausteine für innere Stabilität.

In der homöopathischen Miasmatik werden Autoimmunerkrankungen der sogenannten Syphilinie zugeordnet. Dieses Miasma steht sinnbildlich für die extremen Herausforderungen und dunklen Aspekte des Lebens. Es zeigt sich in einer tiefen inneren Zerrissenheit und in destruktiven Gedanken und Mustern, die sich gegen den eigenen Körper oder das eigene Leben richten können.
Die Syphilinie fordert dazu auf, nicht wegzuschauen. Heilung entsteht hier nicht durch Verdrängung, sondern durch bewusste Auseinandersetzung. Durch Ordnung im Chaos. Durch Struktur dort, wo innerlich alles zu zerfallen droht.
Ein zentrales Bild dieser Linie ist der „Schatz im Keller“ – jener Teil von uns, den wir versteckt, verdrängt oder abgelehnt haben. In ihm liegen oft enorme Potenziale verborgen. Heilung bedeutet hier, Gegensätze anzunehmen: Licht und Schatten, Stärke und Verletzlichkeit, Kontrolle und Hingabe.
Eine Autoimmunerkrankung kann – jenseits aller medizinischen Maßnahmen – auch als Aufruf verstanden werden: Schau hin. Schau auf deine Schatten, aber auch auf deine Fähigkeiten. Auf deine Ängste, aber ebenso auf deine Möglichkeiten.
Dort, wo viel Schatten ist, ist auch viel Licht. Wer bereit ist, diese Polarität anzunehmen, kann tiefgreifende Transformationsprozesse erleben. Dieser Weg braucht Zeit, Geduld und Mitgefühl – vor allem mit sich selbst.
Vielleicht ist deine Erkrankung kein Feind, sondern ein sehr deutlicher Hinweis deines Körpers, dass etwas in dir gesehen, gewürdigt und integriert werden möchte. Heilung kann genau dort beginnen – mit der Entscheidung, dich selbst nicht länger zu bekämpfen, sondern Schritt für Schritt wieder auf deine eigene Seite zu stellen. Vereinbare gerne einen Termin, wenn du mit mir an deinen Themen arbeiten möchtest.