Warum Ernährung bei der Krebsprävention so wichtig ist
Krebs ist eine komplexe Erkrankung, deren Entstehung von vielen Faktoren beeinflusst wird. Während wir einige Risikofaktoren wie Genetik oder Umweltbelastung nicht vollständig kontrollieren können, haben wir durch unsere Ernährungs- und Lebensgewohnheiten einen entscheidenden Einfluss auf unser Krebsrisiko. Studien zeigen, dass etwa 30-40% aller Krebserkrankungen durch einen gesunden Lebensstil vermeidbar wären.
Die sekundäre Prävention zielt darauf ab, bei bereits erkrankten Patienten das Risiko für Rückfälle oder neue Tumore zu reduzieren. Doch die gleichen Ernährungsprinzipien gelten auch für die primäre Prävention bei gesunden Menschen.
Die wichtigsten Ernährungsempfehlungen zur Krebsprävention
1. Gewichtskontrolle und Bewegung
- Halte ein normales Körpergewicht (BMI zwischen 20-25)
- Bewege dich täglich mindestens 30 Minuten moderat bis intensiv
- Begrenze deinen Konsum an energiedichten Lebensmitteln (>225 kcal/100g)
- Vermeide zuckerhaltige Getränke

2. Pflanzliche Ernährung bevorzugen
- Esse täglich reichlich Gemüse und Salat (mehr als Obst)
- Wähle Vollkornprodukte statt raffinierter Kohlenhydrate
- Integriere Nüsse und Samen in deinen Speiseplan
- Decke mindestens 50% deines Energiebedarfs mit frischem Obst, Gemüse, Rohkost und Nüssen
3. Tierische Produkte bewusst auswählen
- Reduziere deinen Fleischkonsum auf 1-2 Portionen pro Woche
- Bevorzuge Fleisch aus artgerechter Haltung (Nicht-Mast)
- Esse 2-3 mal pro Woche Fisch
- Vermeide verarbeitetes Fleisch (gepökelt, geräuchert, gebeizt)
- Reduziere deinen Verbrauch an Milchprodukten
4. Schonende Zubereitung und Qualität
- Gare schonend (dämpfen, dünsten statt grillen/braten)
- Vermeide verschimmelte Lebensmittel
- Wähle frische, hochwertige und naturbelassene Nahrungsmittel
- Vermeide Fertignahrung
5. Risikofaktoren minimieren
- Begrenze deinen Alkoholkonsum (am besten ganz verzichten)
- Reduziere deinen Salzgebrauch
- Vermeide industrielle Pflanzenöle
- Verzichte auf Nikotin

Wissenschaftlicher Hintergrund: Warum diese Empfehlungen?
Die genannten Ernährungsempfehlungen basieren auf Erkenntnissen der Krebsforschung:
- Übergewicht erhöht das Risiko für mindestens 13 Krebsarten durch hormonelle Veränderungen und chronische Entzündungen.
- Pflanzliche Lebensmittel enthalten krebshemmende sekundäre Pflanzenstoffe, Antioxidantien und Ballaststoffe.
- Verarbeitetes Fleisch wurde von der WHO als krebserregend eingestuft (Gruppe 1), rotes Fleisch als wahrscheinlich krebserregend (Gruppe 2A).
- Schonende Zubereitung verhindert die Bildung krebserregender Stoffe wie Acrylamid oder heterozyklische Amine.
- Alkohol wird im Körper zu Acetaldehyd abgebaut, das direkt DNA-Schäden verursachen kann.
Praktische Tipps für den Alltag
- Planen deine Mahlzeiten voraus, um gesunde Entscheidungen zu erleichtern
- Kochen frisch und bereite deine Mahlzeiten selbst zu
- Experimentiere mit neuen Gemüsesorten und pflanzlichen Proteinquellen
- Trinke vorwiegend Wasser und ungesüßte Tees
- Lese die Lebensmitteletiketten und vermeide so Zusatzstoffe

Fazit: Jeder Schritt zählt
Du musst nicht von heute auf morgen alle Empfehlungen perfekt umsetzen. Jede positive Veränderung deiner Ernährungsgewohnheiten trägt dazu bei, dein Krebsrisiko zu senken. Beginne mit ein, zwei Punkten, die dir am leichtesten fallen, und baue schrittweise weitere gesunde Gewohnheiten auf.
Denke daran: Es geht nicht um Perfektion, sondern um eine grundsätzlich gesunde Ausrichtung deiner Ernährung. Selbst kleine Verbesserungen können große Auswirkungen auf deine Gesundheit haben.
Wenn du Unterstützung bei der Umsetzung benötigst oder individuelle Fragen hast, stehe ich dir gerne für eine Ernährungsberatung zur Verfügung. Gemeinsam können wir einen Ernährungsplan entwickeln, der zu deinem Leben passt und deine Gesundheit optimal unterstützt. Vereinbare hierzu gerne einen Termin.